25.05.2022 "Rankmühlebrot
- SW-ST *)
++",
V4
Alle Versuche:
V1
|
V2 |
V3
|
V4 |
(Stand:
28.05.2022)
Aufbau:
Brotmehl
Type 70:30, 70 % Weizen + 30 % Roggen, Schwarzwälder-Sauerteig
*),
kühl-kalt-kühl
+ integrierte
Autolyse
->
Hauptteig.
Gesamt-TA 163
*) Mein Schwarzwälder
Sauerteig ist ein spezieller Sauerteig, der bei fertigem
Mischmehl, z.B.
meinem 70:30 (W:R), verwendet wird, mit einer "kleinen" Unterstützung
durch Frischhefe (0,3 B-%).
Es g
ibt beim Dietmar Kappl
den Balkan-Sauerteig,
beide sind miteinander eng verwandt, aber bei "meinem
Schwarzwälder"
ist der Anteil Frischhefe niedriger als beim österreichischen
Verwandten und die Menge
vom Gesamt-Mehl GMM, die in den SW-ST kommt, höher!
Wieder steht ein Pfingst-Montag bevor, der traditionell als
bundesdeutscher
Mühlentag abgehalten wird. Und auch diesmal sind
wir mit der
Rankmühle
wieder dabei! Und wieder ist mein Job vorab das "Rankmühlebrot" zu
backen und am Mühlentag dann den "Ofenmann" am "feuerroten Backmobil"
zu machen und Flammkuchen zu backen!
Und wieder backe ich das "Rankmühlebrot" aus 10 kg Brotmehl 70:30, und
diesmal nach dem
hier drunter
getesteten Rezept!
Die Hauptaufgabe war jetzt einfach nur, das Test-Rezept von 1 kg GMM
auf 10 kg GMM zu skalieren!
Was dann bei der Teig-Arbeit auf mich zu kommt, das wird "im Sattel"
entschieden, also - sprichwörtlich - im vollen Galopp!
Als "Wirkungsstätte" habe ich mich rechtzeitig für eine
"problem-ärmere" Backstube entschieden, wo ich auch schon
früher
ein Rankmühlebrot gebacken hatte. Allerdings habe ich dort auch schon
einige andere Brote gebacken, die ich hier auf meiner HP aber nirgends
vorgestellt
habe! Es waren damals auch jedesmal größere Mengen und ebenfalls im
"Kombi-Dämpfer" gebacken.
Das war meine Vorstellung von "problem-ärmer"!
Bei der Besichtigung der "alten Wettkampf-Stätte" habe ich aber arg
gestaunt! Der "alte" Kombi-Dämpfer, mit dem ich früher gebacken hatte
und für
den ich ein fertiges Programm
in peto hatte,
war nicht mehr in Betrieb! Daneben stand ein "neuer"
Kombi-Dämpfer
und mein Programm vom "alten" war großteils Makulatur! Ich habe mir
also sofort ein Handbuch zu genau diesem Kombi-Dämpfer herunter geladen
und die wesentlichen Bedienungselemente herauskopiert. So gerüstet bin
ich die Sache dann angegangen!
Dieser "Neue" ist zudem deutlich größer, d.h. höher als der "alte" und
hat einen
"Hordengestellwagen"!
Das ist ein fahrbares Einschubgestell, in das man alle möglichen
Zubehörteile, wie Gitterroste, Backbleche, GN-Behälter usw.
einschieben kann und
der auf Rollen beweglich ist und auch außerhalb des Kombi-Dämpfers
gehandhabt werden kann.
Solche "Hordengestellwagen" sieht man sehr
häufig an den Backstationen der Discounter! Einfach mal Augen auf, wenn
es dort in der Umgebung der Backstation, eigentlich
"Auf"-Backstation, ganz stark nach
"frisch gebacken" riecht!
Also, das alles war jetzt völlig neu hier aber nicht unbekannt! Über
solche Dinge
hatte ich schon gelesen und habe mir daher auch gleich so meine
Gedanken
gemacht, wie ich das am besten in meine Produktion einbinde! Ich könnte
da so manchen Handgriff deutlich komfortabler
machen! Und noch so einiges andere auch!!
Aber zuerst war mein SW-ST fällig!
Der würde diesmal 2-stufig werden, die erste Stufe als ASG für die
zweite!
(s. auch
hier drunter!)
Mein "ASG"
für den folgenden SW-ST ist wie folgt aufgebaut:
Gewicht: |
Zutat:
|
Bäcker
%: |
160 g
|
Brotmehl 70:30
|
100 %
|
170 g
|
Wasser aus dem Hahn
|
106 %
|
20 g
|
R-ASG TA 200 aus
dem KS, 5°C
|
12,5 %
|
Zeiten und
Temperaturen:
Bei mir
4 h 50 m SZ-ST-Box,
26-35°C.
Ergebnis:
350 g mittel aktives "70:30-ASG" mit einer TA von 206!
Dazu mein
1-stufiger Schwarzwälder-Sauerteig SW-ST,
kühl:
Stufe 1:
SW-ST TA 208, kühl im
Keller, konstant 15°C
Gewicht: |
Zutat:
|
Bäcker
%: |
3500 g
|
Brotmehl 70 W : 30 s.o.
|
100 %
|
3800 g
|
Wasser aus dem Hahn
|
108 %
|
350 g
|
R-ASG siehe oben
|
10 %
|
7 g = 1 Pck
|
Trockenhefe
|
0,2 %
|
Zeiten und
Temperaturen:
Bei mir
im Keller 18 h 10 m bei
konstant 15°C.
Gesamt-Reifezeit:
18 h 10 m
Ergebnis:
7657 g schön aktiver Schwarzwälder-Sauerteig mit einer TA
von 208!
Der
gereifte SW-ST sah diesmal so aus:
Der
ordentlich lebendige SW-ST,
70:30
Dieser SW-ST hier entspricht in den B-%en genau der 1/10tel Vorlage
hier drunter, nur in diesem Fall mit Trockenhefe und dort mit
Frischhefe!
Verhältnis Trocken zu Frisch gleich 1 : 3!
Ich wollte hier - ursprünglich - für die ganze Backaktion Frischhefe
nehmen, hatte
aber noch einige Tüten Trockenhefe im Vorrat! Und jetzt konnte ich mal
was davon aufbrauchen. Sonst komme ich mit einer Tüte Trockenhefe
sehr weit bei meinem "mikroskopischen" Hefeverbrauch!
Auch Trockenhefe
hat ein MHD, das bei kühler Lagerung
(im
KS!) um einiges überschritten
werden kann aber auch nicht ewig!
Mit diesem SW-ST (7657 g), mit dem "Rest" Brotmehl 70:30 (6500 g) und
etwas Wasser (2000 g) habe ich dann im
(maximale Teigmenge) 25 kg -
Spiralkneter die Autolyse
angestellt und 1
Stunde stehen lassen.
Danach kamen im Hauptteig nur noch dazu:
350 g Dinkelkleie,
steingemahlen, 200 g Meersalz, 1 Würfel = 42 g Frischhefe und 350 g 2.
Wasser.
Dieser Kneter ist ein schon etwas betagteres Modell mit "nur" 2
Geschwindigkeiten. Ich habe damit dann alles schön langsam im 1. Gang
18
Minuten kneten lassen. Dabei konnte ich, nach mehrmaligem
Hineinfassen in den Teig, noch erst 100 g und danach nochmals 50 g
Wasser nachschütten.
Das Teiggewicht (ohne Kessel!!) lag dann zum Schluss bei 17152 g und
wurde in 14 Teiglinge zu je ca. 1220 g geteilt!
Also jetzt Teilen und Auswiegen, danach die Teilstücke mit der
"französischen
Methode"
zu Kugeln formen.
Dies ist für mich die schnellste Methode, wie ich,
gerade bei größeren Mengen, die abgetrennten Teigstücke zu
einwandfreien, homogenen Teigkugeln weiter verarbeiten kann!
Danach die
14 Teiglinge wieder entspannen lassen, fertig wirken und auf die
Backbleche auf Backpapier im Hordengestellwagen umsetzen.
Dort habe ich dann einen Fehler gemacht, der noch vom "alten"
Kombi-Dämpfer herrührte!
Bei dem konnte ich "nur" 5 Backbleche mit ausreichendem Abstand
einschieben und musste
auf 4 Blechen je 3 Teiglinge absetzen und auf dem 5. Blech dann noch 2
Teiglinge! Hier habe ich das genau so gemacht und beim Backen haben die
"3-er" alle schön aneinander
gekuschelt! Aber soweit sind wir noch nicht!
Der
Hordengestellwagen mit den Teiglingen darauf sah dann so aus:
Die
14 Teiglinge auf dem Wagen.
Für die jetzt folgende Stückgare hatte ich "früher" mit Bäckerleinen
eine größere Couche aufgebaut und die Teiglinge dort drinnen gehen
lassen! Hier hatte ich jetzt die Möglichkeit, den Kombi-Dämpfer als
"Gärraum" zu benutzen!
Davon habe ich schon in einem
Profi-Rezeptbuch
gelesen! Das Buch hatte ich jetzt leider zu Hause im Regal stehen! Aber
aus
dem Gedächtnis waren mir ca. 30°C und ca. 66 % Luftfeuchtigkeit
erinnerlich!
Also habe ich den gefüllten Wagen in den Kombi-Dämpfer
geschoben und in der Betriebsart
Kombidämpfen mit
30°C und 60 % Feuchtigkeit die ganzen Teiglinge für 1 Stunde
"gemütlich" gären lassen!
Das war jetzt eine absolute Premiere für mich! Und es hat auf Anhieb
geklappt!
Die Bäckerleinen kann ich also ab jetzt zu Hause lassen, wenn ich hier
wieder backe!
Danach habe ich den Wagen mit den gegangenen Teiglingen heraus
genommen, den "Kombi"
auf
Kombidämpfen, 200°C und
100 % Feuchtigkeit eingestellt und so vorheizen lassen. Beim
Signal
"Einschießen" dann den
Wagen wieder an seinen Platz geschoben und den Backablauf gestartet und
in in insgesamt 5 Schritten abgefahren:
1. Schritt, nach dem Vorheizen, für 8 Minuten mit 200°C und 100 %
Feuchtigkeit,
2. Schritt für 5 Minuten bei 180°C, 0 % Feuchtigkeit,
3. Schritt für 10 Minuten bei 170°C, 0 % Feuchtigkeit,
4. Schritt für 15 Minuten bei 160°C, 0 % Feuchtigkeit
Bei dieser Backaktion sind die Laibe sehr schön aufgegangen und die
"3-er" haben innigst gekuschelt!
Daher habe ich nach diesem 4. Schritt den Wagen herausgeholt, unter-
und oberhalb der benutzten Schienen in je einen weiteren Platz Gitter
eingeschoben, dort waren jetzt keine Bleche mehr nötig, die Laibe waren
ja einigermaßen standfest, und dann die "kuschelnden" Laibe auseinander
gebrochen. Alle Laibe hatten noch keine genügend feste Kruste!
Daher habe ich die "Mittel-Laibe" mit ihren 2 Kuschel-Stellen oben
drüber und unten drunter eingeschoben und die Laibe mit den 1
Kuschel-Stellen an ihre Plätze zurück gesetzt. So kam der Wagen jetzt
für den
5. Schritt für 15 Minuten bei 170°C, 0 % Feuchtigkeit
noch einmal in den Ofen.
Und jetzt waren die Laibe fertig!
Hier das
Ergebnis:
Die
fertigen Laibe, 13 von den 14 Stück, einer hat schon als "Ofen-Zins"
den Weg nach auswärts angetreten!
Diese 14 Laibe machen so auf diesem Bild nicht viel her! Daher nehme
ich mir jetzt "meinen" Laib, den "Bäcker-Lohn", hier mal aus der Nähe
vor!
"Mein"
Laib.
So war das geplant! Als Beilagenbrot ist ein länglicher Laib besser
geeignet als ein runder Laib. Die Scheiben sind gleichmäßiger in der
Größe. Die Kruste ist gut. Es sieht nicht so rustikal aus, wie ein
Holzofenbrot, aber dafür sind alle Laibe gleich in Form, Farbe und
Konsistenz.
Kommentar eines Helfers:
"Die sehen
ja aus wie vom Bäcker!"
Meine Antwort:
"So ein Brot bekommst
Du bei keinem Bäcker!"
Der
Anschnitt.
Die Kruste ist relativ dünn, aber einigermaßen gleichmäßig, der Duft
nach dem Backen noch stundenlang sehr intensiv. Die Krume ist ziemlich
dicht aber fein geport. Wieder, im Hinblich auf den Verwendungszweck,
genau richtig!
Der
Ausbund.
Ich war, bei allen Teiglingen, zu vorsichtig mit dem Einschneiden! Ich
hatte ja hier auch zum ersten mal im Leben solche "Gärraum gegarten"
Teiglinge "unter dem Messer"! Beim nächsten mal kann ich da herzhafter
dran gehen! Vor allem, nachdem ich jetzt den Größenunterschied zwischen
den einzelnen Stadien der Gare kenne!
Der
Ausschnitt vom Anschnitt.
Die Kruste rundum ist gut, unten am Boden zu schwach. Da müsste ich bei
der nächsten Gelegenheit mal mit meinem "Boost" nachhelfen!
Mit der Krume bin ich ebenfalls sehr zufrieden. Das ergibt im Wortsinn
"ansehnliche" Brote zum Fest.
Natürlich habe ich von diesem, "meinem" Laib, auch eine Scheibe
genommen und nach allen Regeln der Kunst Test gegessen.
Was mir sofort aufgefallen ist, das ist die feine Säure hier im Brot!
Ich musste gleich an meine Versuche mit dem SFSD denken,
dort und
dort! Dort
hatte ich diese Säure nicht, obwohl ich sie haben wollte! Hier war sie
nicht geplant, sie ist aber da! Das muss ich mir für die nächsten
Versuche zum SFSD merken!
Jetzt bin ich nur gespannt, wie dieses Brot am Mühlentag ankommt! Ob
ich überhaupt eine Rückmeldung erhalte?
Verwendete
Getreide und Getreideprodukte:
97 %
Brotmehl
70:30 (70 % W : 30 % R),
Original, Blattert-Mühle
3 % Dinkelkleie, steingemahlen,
Danielen Mühle
nach
oben
23.05.2022 "Altes
Schwarzwälder - BM 70:30 - reduzierte Menge - SW-ST *)
++",
V1
Die ganze "Familie" hier
in der Übersicht unter
"A"
wie "Altes
Schwarzwälder"!
Alle Versuche reduzierte Menge SW-ST: Mit
BM 890:
V1
| Mit BM 70:30:
V1
|
(Stand:
23.05.2022)
Aufbau:
Brotmehl
Type 70:30, 70 % Weizen + 30 % Roggen, Schwarzwälder-Sauerteig
*),
kühl-kalt-kühl
+ integrierte
Autolyse
->
Hauptteig.
Gesamt-TA 160
*) Schwarzwälder
Sauerteig ist ein spezieller Sauerteig, der bei fertigem
Mischmehl, z.B.
meinem 70:30 (W:R), verwendet wird, mit einer "kleinen" Unterstützung
durch Frischhefe (0,3 B-%).
Es g
ibt beim Dietmar Kappl
den Balkan-Sauerteig,
beide sind miteinander eng verwandt, aber bei "meinem
Schwarzwälder"
ist der Anteil Frischhefe niedriger als beim österreichischen
Verwandten und die Menge
vom Gesamt-Mehl GMM, die in den SW-ST kommt, höher!
Ein paar Hinweise zu meinen "kühlen" und "kalten" Führungen dort
beim Versuch
V34!
Das
"Alte Schwarzwälder - BM 890" war ja der
direkte Vorversuch für dieses Brot hier! Dort habe ich den auf 35 % der
GMM reduzierten SW-ST angetestet. Der hat zur vollen Zufriedenheit
geklappt!
Allerdings habe ich dort "das volle Programm" an Zutaten eingesetzt,
also den SW-ST sowieso, dazu auch den Tang Zhong, den aber
versuchsweise mit Buchweizenmehl und TA 600, und als
Geschmacksverstärker 3 B-% feine Süßrahmbutter.
Der Versuch hier dagegen ist absolut "minimalistisch", "nur" SW-ST,
integrierte Autolyse, Hauptteig! Er dient ja dann als Grundlage für das
"neue Rankmühlenbrot"
(hier die Vorgänger!), das zum diesjährigen
Mühlentag gebacken werden soll, dann aber mit einer GMM von 10 kg!
Diese Menge will ich nicht ohne Vorversuch angehen! Das Mehl, jedes
Mehl, ist in jedem Jahr anderst, je nach Ernte, Restfeuchtigkeit im
Getreide und damit im Mehl usw.!
Die einzigen Parameter, die sich beim "Voll-Versuch", also mit der
vollen Menge Brot-Mehl ändern könnten, das sind die Hefe-Menge und die
Garezeiten! Große Teigmengen gären schneller als kleine Teigmengen,
daher wird die Hefe- und Sauerteigmenge bei großen Chargen eher
reduziert! Dazu gehört auch die genaue Beobachtung der Temperaturen und
der Teigentwicklung!
Die Sauerteig-Menge hatte ich ja auch schon beim
letzten
Rankmühle-Brot auf 40 % der GMM reduziert, das hat dort sehr gut
funktioniert, also ist die 35 % hier jetzt kein großer Unterschied! Was
ich diesmal jedoch ändern will, das ist die Art des Ofens!
Beim letzten Rankmühlebrot habe ich im Holzbackofen gebacken, dort sind
mir einige der Laibe etwas arg dunkel geraten!
Beim Versuch davor habe ich in einem Kombi-Dämpfer gebacken, das hat
sehr gleichmäßige Brote ergeben, und genau das habe ich jetzt wieder
vor! Schau'mer mal!
Mein
1-stufiger Schwarzwälder-Sauerteig SW-ST kühl - kalt - kühl ist wie
folgt
aufgebaut:
Stufe 1:
SW-ST TA 208, mäßig kühl im
Keller 18°C, zusätzlich im KS bei 6-7°C, danach bei Raumtemperatur
Gewicht: |
Zutat:
|
Bäcker
%: |
350 g
|
Brotmehl 70:30
|
100 %
|
380 g
|
Wasser aus dem Hahn
|
108 %
|
44 g
|
R-ASG TA 200 aus
dem KS, 5°C *)
|
12,6 % |
2 g
|
Frischhefe
|
0,6 % |
*) Die Menge R-ASG ist diesmal etwas größer, es hatte seit der letzten
Fütterung 18 Tage im Kühlschrank "auf dem Buckel"!
Zeiten und
Temperaturen:
Bei mir
4 h 0 m mäßig kühl im
Keller bei 18°C, 15 h 30 m im
Kühlschrank bei
ca. 6°C-7°C, 2 h 0 m bei Raumtemperatur.
Gesamt-Reifezeit
19 h 30 m
Ergebnis:
776 g schön aktiver Schwarzwälder-Sauerteig mit einer TA von 208!
Der
gereifte SW-ST sah diesmal so aus:
Der
ordentlich lebendige SW-ST,
BM 70:30
Auch diesmal war mein Keller nicht so kühl, wie ich das gerne habe! Er
war sogar noch 2° wärmer als beim Vorversuch! Daher habe ich die
Schüssel mit dem Ansatz schon nach 4 Stunden in den Kühlschrank bei
6-7°C gestellt. Dafür habe ich ihn diesmal früher "erlöst" und für 2
Stunden in die Küche an meinen Arbeitsplatz gebracht, wo er bei 23,5°C
Raumtemperatur "auftanken" konnte!
Die integrierte Autolyse hat auch hier wieder einen sehr schönen Teig
ergeben. Ich habe ja aufgrund des Vorversuchs schon die Wassermenge
reduziert, das war aber immer noch nicht ganz ideal. Leider war das
Wasser schon im Teig, als ich das beim Kneten und beim Fenstertest
festgestellt habe! Also habe ich auch hier wieder die "kleine Menge
steingemahlene Dinkelkleie" dazu genommen. Das hat die Teigfestigkeit
optimal beeinflusst!
Ohne Tang Zhong bin ich diesmal bei einer Hydration von "nur" 60 %
gelandet, also einer TA 160. Das ist eben die momentan "normale"
Hydration für dieses Brot-Mehl! Der Herr Blattert
(s. hier drunter!) liegt beim BM
890 mit seinen Broten bei 62 % Hydration!
Hier
also das Ergebnis aus diesem Versuch:
Die
beiden Laibe.
Wieder die warme Stückgare, diesmal aber "nur" 1 h 15 m. Auch diesmal
wieder "nach Augenmaß" und ich hatte den Eindruck, das dürfte jetzt
ziemlich die Spitze des Mastes sein! Da hat wohl der diesmal "nicht
vorhandene"
Tang Zhong seinen Einfluss gehabt!
Beim Einschneiden habe ich strikt darauf geachtet, so gleichmäßig wie
möglich beide Laibe zu bearbeiten! Nach dem Einschneiden habe ich noch
gedacht, dass das vielleicht ein wenig arg tief sein könnte, ich war
mit der "Talsohle" etwa auf halber Teiglings-Höhe! Trotzdem sind die
Ausbünde nicht übermäßig aufgegangen, wohl auch eine Folge des nicht
ganz so heftigen Triebes!
Dieser Glanz der Ausbünde, auch schon beim Vorversuch, kommt daher,
weil ich genau in diese Ausbünde mit der Wasserspritze im Strahl zwei
mal hinein gespritzt habe, um das Verhärten der Oberfläche dort zu
verzögern. Das hat es leider nicht so ganz gemacht, aber dafür den
Glanz gefördert! Auch gut!
Der
Anschnitt.
Diese Krume ist absolut vergleichbar mit dem Vorversuch, auch ohne Tang
Zhong! Die Kruste ist hier nicht ganz so kräftig wie dort, ich habe
auch auf jeglichen Boost verzichtet, den habe ich dann beim
"Haupt-Versuch" so auch nicht!
Der
Ausbund.
Hier nochmal den Ausbund im Detail! Es fehlt doch ein wenig was in der
Teigstruktur! Oder es liegt an der etwas geringeren Weizenmehl-Menge?
Oder auch wieder am Tang Zhong?
Ausschnitt
vom Anschnitt.
Diese Kruste ist rundum kräftig genug, die Krume ist ebenfalls wieder
schön locker und sogar etwas gleichmäßiger geport! Das kann aber auch
genau so gut an der Tagesform liegen! Kein Backtag ist wie der andere!
Im Geschmack schenken sich beide Brot nichts, es sticht aber auch
keines vor! Außer jetzt hier mit dem Duft nach dem Backen. Der war
diesmal nicht ganz so intensiv!
Trotz allem, für diese "reduzierte" Version ist es ein sehr feines Brot
geworden! Jetzt kann also der "Haupt-Versuch" kommen!
Verwendete
Getreide und Getreideprodukte:
97 %
Brotmehl
70:30 (70 % W : 30 % R),
Original, Blattert-Mühle
3 % Dinkelkleie, steingemahlen,
Danielen Mühle
nach
oben
14.05.2022 "Altes
Schwarzwälder - BM 890 - reduzierte Menge SW-ST *)
++",
V1
Die ganze "Familie" hier
in der Übersicht unter
"A"
wie "Altes
Schwarzwälder"!
Alle Versuche:
V1
|
(Stand:
18.05.2022)
Aufbau:
Brotmehl
Type 890, 80 % Weizen + 20 % Roggen, Schwarzwälder-Sauerteig
*),
kühl-kalt-kühl
+ integrierte
Autolyse
->
Hauptteig.
Gesamt-TA 168
*) Schwarzwälder
Sauerteig ist ein spezieller Sauerteig, der bei fertigem
Mischmehl, z.B.
meinem 70:30 (W:R), verwendet wird, mit einer "kleinen" Unterstützung
durch Frischhefe (0,3 B-%).
Es g
ibt beim Dietmar Kappl
den Balkan-Sauerteig,
beide sind miteinander eng verwandt, aber bei "meinem
Schwarzwälder"
ist der Anteil Frischhefe niedriger als beim österreichischen
Verwandten und die Menge
vom Gesamt-Mehl GMM, die in den SW-ST kommt, höher!
Ein paar Hinweise zu meinen "kühlen" und "kalten" Führungen dort
beim Versuch
V34!
Vor ein paar Tagen war ich bei
"meinem
Müllermeister",
ich wollte meine Vorräte an "Standard-Mehlen" ergänzen, da gab es jetzt
doch erhebliche Lücken! Außerdem sollte für ein anstehendes
"Brot-Projekt" eine größere Menge BM 70:30 her, das "normale" Brotmehl
für mein "normales" Altes Schwarzwälder.
Bei der Durchsicht für meinen Einkaufszettel habe ich in seinem
Online-Laden ein Brotmehl gesehen, das "Bauernbrotmehl Type 890", das
mich doch sehr interessiert hat. Davon habe ich dann 1 kg zum Testen
mitgenommen und jetzt hier verarbeitet.
Für das anstehende, größere Brot-Projekt wollte ich mein
Standard-Rezept etwas anpassen und den SW-ST-Anteil verkleinern. Der
beträgt ja "gewohnheitsmäßig" und "von Alters her" 50 % der GMM. Ich
habe da hin und her überlegt und mich mal für einen 35 % Anteil als
ersten Versuch entschieden. Vom Roggenmehl-Anteil her ist das
reichlich, aber vom Aroma und den anderen Vorteilen des Sauerteigs her
wollte ich nicht zu wenig drinnen haben!
Im Gespräch mit meinem Müllermeister, er hatte sich für mich extra Zeit
genommen und ich hatte zusätzlich noch einige Fragen, hat er mir eine
"Hausnummer" für die Hydration dieses BM 890 genannt, 62 %! Damit
war dann schon eine unausgesprochene Frage beantwortet und ich habe
diesen Wert für mein neues Rezept zu Grunde gelegt!
Allerdings habe ich
im "Standard-Schwarzwälder" einen Tang Zhong drinnen, dessen
Wassergehalt habe ich zusätzlich gerechnet. Ich könnte ja, falls ich
damit ein Problem hätte, im Hauptteig immer noch gegensteuern!
Mein
1-stufiger Schwarzwälder-Sauerteig SW-ST kühl - kalt -
kühl ist wie folgt
aufgebaut:
Stufe 1:
SW-ST TA 208, mäßig kühl im
Keller 16°C, zusätzlich im KS bei 6-7°C
Gewicht: |
Zutat:
|
Bäcker
%: |
350 g
|
Brotmehl 890
|
100 %
|
380 g
|
Wasser aus dem Hahn
|
108 %
|
35 g
|
R-ASG TA 200 aus
dem KS, 5°C *)
|
10 % |
2 g
|
Frischhefe
|
0,6 % |
*) Die Menge R-ASG ist "normal" mit 10 %, es hat seit der letzten
Fütterung 9 Tage im Kühlschrank gewartet!
Zeiten und
Temperaturen:
Bei mir diesmal
6 h 0 m kühl im
Keller bei 16°C, 17 h 5 m im
Kühlschrank bei
ca. 6°C-7°C, 0 h 10 m bei Raumtemperatur.
Gesamt-Reifezeit
23 h 15 m
Ergebnis:
767 g schön aktiver Schwarzwälder-Sauerteig mit einer TA von 208!
Der
gereifte SW-ST sah diesmal so aus:
Der
ordentlich lebendige SW-ST,
BM 890
"Normalerweise" führe ich meinen SW-ST möglichst kühl im Keller bei ca.
10-12°C! Die 16°C diesmal dort waren mir etwas zu warm! Dazu kommt,
dass ich
für diesen Versuch den SW-ST schon relativ früh am Nachmittag
angestellt habe und damit die Reifezeit bis zur geplanten
Weiterverarbeitung sehr lange geworden wäre und bei dieser Temperatur
von 16°C vielleicht zu lange! Also habe ich den Ansatz dort im Keller
in den Teigkühlschrank gestellt und so, "gebremst", reifen lassen.
"Normalerweise" kommt bei "meinem" Alten Schwarzwälder die ganze Hefe,
0,3 B-%, nur in den SW-ST! Dort ist der SW-ST aber mit 50 % der GMM
gemacht, hier nur mit 35 %! Also habe ich eine kleine Menge Frischhefe
zusätzlich in den Hauptteig genommen. Die Menge Hefe im SW-ST und
im Hauptteig kommt damit dann auf 5 g, das sind 0,5 B-%.
Die integrierte Autolyse mit dem SW-ST hat einen sehr guten Teig
ergeben. Bis hierher hat ja die Hydration mit 62 % auch genau gestimmt!
Erst mit der Zugabe des Tang Zhong im Hauptteig hat sich die gesamte
Wassermenge in die Nähe von 70 % bewegt und damit ist der Teig zu weich
geworden. Das habe ich dann durch die Zugabe einer kleinen Menge
Dinkelkleie, steingemahlen, und durch die Menge der "Überfüllung" der
1-kg-Packung ausgeglichen, sodass die Hydration zum Schluss bei 68 B-%
heraus gekommen ist.
Hier
das Ergebnis aus diesem Versuch:
Die
beiden Laibe.
Diesmal sind die Teiglinge nach der warmen Stückgare direkt in den Ofen
gekommen. Allerdings habe ich diese Stückgare "nach Augenmaß" gemacht
und sie ist auf 1 h 45 m gekommen. Die zusätzlichen 2 Gramm Frischhefe
haben auch was bewirkt, sodass der Ofentrieb sehr gut geworden ist! Die
Laibe haben sich im Ofen sicherlich auf mehr als das Doppelte
vergrößert!
Der
Anschnitt.
Diese Krume ist sehr nach meiner Vorstellung geworden! Schön locker,
relativ feinporig, ideal, um Scheiben abzuschneiden!
Die Kruste habe ich bewußt stärker gebacken! Dafür hilft mein "Boost"
in der 20 minütigen Ausbackphase! Dabei wird die Temperatur im Ofen
nach 5 Minuten von den anstehenden 170°C aus auf 210°C erhöht,
zusätzlich die Unterhitze dazu geschaltet, ich backe ja immer mit
Heißluft, und bei Erreichen dieser Temperatur, also wenn der Thermostat
abschaltet, wieder auf 170°C reduziert. Das gibt diese dunkle, kräftige
Kruste und hilft beim "Fenstern"! Und sowas geht eben nur im
Elektro-Backofen!
Der
Ausbund.
Alle Farben, wie ich sie mag! Dazu den Einblick in das Innenleben des
Laibes! Diese "Strukturen", die da sichtbar werden, lassen sehr gut
Rückschlüsse auf die Teigentwicklung zu! Hier hat alles gestimmt!
Die
Fensterung in der Kruste.
Fenstern ist fast wie "Fensterln"! Es ist eben eine "Mords-Gaudi" und
besagt, dass der Laib Brot wirklich gut gebacken ist!
Und sagt zusätzlich, dass in dieser Kruste garantiert jede Menge
Röstaromen stecken!
Das hat sich auch noch stundenlang nach dem Backen in der Küche
bemerkbar gemacht! Der Duft war echt überwältigend!
Ausschnitt
vom Anschnitt.
Die Kruste rundum kräftig, die Krume schön locker und gut geport!
Der Effekt der geringeren Mehlmenge, die im SW-ST gelandet ist, ist
geschmacklich nicht zu spüren! Das Brot ist schön mild aber keineswegs
"neutral"! Es hat einen feinen Charakter und erzeugt ein angenehmes
Mundgefühl.
Wie weit dieses, hier schmeckbare Aroma auch vom BM 890 ausgeht, das
wird der Kontrollversuch mit dem BM 70:30 zeigen!
Die reduzierte Menge SW-ST ist also ohne Nachteil, die kleine Menge
Hefe zusätzlich im Hauptteig ist von Vorteil, die deutlich verlängerte
Stückgare hilft ebenfalls. Für den ersten Versuch ein gelungenes
Ergebnis!
Jetzt muss ich als nächstes dieses Rezept mit dem Original-Brotmehl,
dem 70:30 testen.
Verwendete
Getreide und Getreideprodukte:
97 %
Brotmehl
890 (80 % W : 20 % R),
Original, Blattert-Mühle
3 % Dinkelkleie, steingemahlen,
Danielen Mühle
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08.05.2022
"Ciabatta natur ++", V2
Alle Versuche: INBP
V1 | Piergiorgio Giorilli:
V1
|
Dieses Rezept:
V1
|
V2 |
(Stand:
09.05.2022)
Aufbau:
Mischmehl-Poolish + echte Autolyse -> Hauptteig
Mischmehl
aus: 92 % "WM 550" + 3 % Roggen-VK sfg + 3 % Weizen-VK sfg + 2 % reines
Weizen-Gluten
Das "WM 550"
diesmal gemischt aus 78 % WM 405 + 22 % WM 1050.
Anschüttflüssigkeiten:
im ganzen Teig Wasser.
Gesamt-TA ca. 170 + 5 B-% Olivenöl
Alle wesentlichen Vorbemerkungen stehen dort beim
Versuch V1!
Hier wollte ich jetzt einfach nur das Rezept vom letzten Versuch mal so
testen, wie es laut Éric Kayser "eigentlich" hätte "laufen" sollen.
Also habe ich das Rezept genau so abgearbeitet, wie ich das schon beim
Versuch V1 wollte!
Die hauptsächliche Änderung war hier, dass sich mein WM 550 bis auf
einen kleinen Rest "verflüchtigt" hatte! Aber ich habe da schon länger
eine Packung WM 405 für besondere Zwecke, wie z.B. Brioche, im Vorrat!
Und Brioche backe ich derzeit eher selten!
Also schnell mal per
"Andreas-Kreuz-Mischungs-Formel" die beiden
Teilmengen ausgerechnet, die verschiedenen Mehle intensiv vermischt und
schon konnte es losgehen!
Mein
Poolish mit Mischmehl ist wie folgt aufgebaut:
Poolish TA
200
Gewicht: |
Zutat:
|
Bäcker
%: |
100 g
|
Mischmehl s.o.
|
100 %
|
100 g
|
Wasser aus dem Hahn
|
100 %
|
1 g
|
Frischhefe
|
1 % |
Zeiten und
Temperaturen:
Bei mir diesmal
1 h 0 m bei
Raumtemperatur
21°C + 15 h 30 m im Kühlschrank bei
ca. 6°C + 1 h 30 m bei Raumtemperatur.
Gesamt-Reifezeit
18 h 0 m
Ergebnis:
201 g fein aktiver Mischmehl Poolish mit einer TA von 200!
Und dieser
Poolish ist so geworden:
Mischmehl-Poolish.
Der beige Gummiring zeigt den Stand nach dem Einfüllen in
das Glas an. Der Mischmehl-Poolish ist nach der ersten,
warmen Gare knapp 1 cm bis zum grünlich-gelblichen Gummiband gestiegen.
Beim
nachfolgenden langen, kalten
Aufenthalt im Kühlschrank hat er bis zum blauen Gummiband zugelegt. Der
zusätzliche Aufenthalt auf der Arbeitsplatte bis zur Verwendung im Teig
hat dann noch einmal für einen netten Zuwachs gesorgt! Die
Bläschen und die gesamte Zunahme zeigen wieder
eine sehr gute Gärleistung an!
Alle weiteren Arbeiten waren dann wieder wie beim Versuch V1! Nur
diesmal die korrekten Garezeiten, für die Stockgare 2 Stunden mit einer
Runde s&f im Kessel des
Kneters und nach dem Teilen 15 Minuten entspannen
und die Stückgare diesmal die komplette Stunde aus dem Rezept.
Und so
sind
diese Brote jetzt geworden:
Die
sechs Ciabatte, diesmal ordentlich abgekühlt.
Diesmal habe ich mich sehr genau an die Vorgaben vom Éric Kayser
gehalten und habe die Teiglinge so gewirkt, dass ich einen Schluss in
der Mitte der flachen Seite hatte und der dann am Ende im Ofen oben zu
liegen kam!
Im Nachhinein hätte ich sie, bei diesem Ergebnis, auch einschneiden
können. Ciabatte sind es, vom Aussehen her, auch diesmal keine geworden!
Obwohl, in seinem Buch
"Le Larousse du Pain" finde ich im Anschluss an
das Rezept für diese Ciabatte ein Bild, wo er Laibe mit Olivenöl
abstreicht, die genau so aussehen wie meine! Also sind meine Ergebnisse
wohl entsprechend den seinen!
Allerdings gibt es dort kein Anschnittsbild! Ich vermute mal, dass
seine Krumen nicht wesenlich anders aussehen als meine! ;-)
Ein
Anschnitt.
Diese Krume ist für ein solches "helles Weizenbrot" sehr gut, Punkt!
Sie ist definitiv wieder keine Ciabatta-Krume!
Der Rest steht dort beim
Versuch V1!
Ein
Ausbund.
Diese "Schluss-nach-oben-Ausbünde" sind an sich nicht so ganz meine
Sache. Aber eins muss man diesem Ausbund hier lassen, er zeigt sehr
schön die Teigstruktur!
Nach dem Kneten und vor der Stockgare habe ich gewohnheitsmäßig den
Fenstertest gemacht. Dabei ist mir der Teig sehr "stramm" vorgekommen!
Im Anbetracht der Teigtemperatur von 27,4°C, gewünschte Teigtemperatur
bei PG Giorilli ist 27°C - 28°C, und der gesamten Stockgare-Zeit von 2
Stunden habe ich mir schon eine gewisse Lockerung versprochen. Genau
die ist dann auch eingetreten.
Beim Herausnehmen des Teiges aus dem Kessel habe ich noch ganz selten
einen Teig gehabt, der so zusammen gehalten hat wie dieser! Es
sind höchstens ein paar Gramm an Resten zurück geblieben!
Ausschnitt
aus dem Anschnitt.
Auch
hier wieder eine sehr feine Struktur der Krume mit einer exzellenten
Glutenentwicklung!
Die Ciabatta-mäßige, rustikal bemehlte Kruste habe ich diesmal zwar
nicht erzeugt, aber immerhin schon mal die Schlüsse nach oben beim
Backen! Tröstlich ist, dass die Oberseiten meiner Laibe immerhin schon
aussehen wie die beim Éric Kayser!
Jetzt muss ich an der Krume arbeiten! Dafür habe ich ja das Vorbild
beim Piergiorgio Giorilli
in seinem Buch
"Il grande libro del Pane"! Aber das wird
schwierig! Den ganzen Prozess habe ich ja schon mal in meinem Versuch
dort gemacht!
Dieser Prozess ist aber total ein anderer als beim Éric Kayser! Aber er
ist dann wenigstens original italienisch und ich hoffe, die Krume wird
es dann auch.
Dafür ist der Geschmack hier einfach himmlisch! Ein wunderbar feines
Weißbrot-Aroma, das ich spontan als "sanft" und "rund" bezeichnen
möchte. Es unterstützt alle guten Dinge, die man mit diesem Brot essen
kann!
Ich habe damit auch den "ultimativen" Test gemacht! Nein, NICHT mit der
bekannten "Nuss-Nougat-Creme"! Diesmal nicht, von der war ich schon
früher enttäuscht! Aber ich habe es mit der deutlich aromatischeren
Variante probiert, die meine Frau in der Zwischenzeit selber gemacht
hat! Die ist zwar sehr gut, deutlich besser als das "Original", aber
hier habe ich weitere Versuche nach dem ersten Bissen abgebrochen!
Solche "modernen" Sachen passen einfach nicht zu so einem
"ursprünglichen" Brot.
Ich habe mir gedacht, dass ich jetzt mit diesem Rezept und mit dieser
Mehlmischung mal von meinen 6 "kleinen" Laiben mit ihrer Teigeinlage TE
von 235 Gramm weggehe und stattdessen entweder 3 Teiglinge à ca. 470
Gramm mache oder 2 Teiglinge à ca. 700 Gramm. Das ergäbe dann richtig
feine Weißbrote für alle Fälle.
Und die Variante
nach PG Giorilli kommt dran! Das wird ein heißes Eisen! Das ganze
Mehl (!!) in einer Biga mit der TA von 145 und einer Garezeit von 18
bis 24 Stunden bei ca. 18°C! Da bin ich äußerst gespannt!
Verwendete
Getreide und Getreideprodukte:
92 % "Weizenmehl
Type 550" gemischt aus
(72 % Weizenmehl Type 405, Blattert-Mühle) +
(20 % Weizenmehl Type 1050, Blattert-Mühle)
3 % BIO-Roggen zum selber Mahlen,
Spielberger Mühle
3 % Weizen zum selber Mahlen,
Obere
Kapfenhardter
Mühle
2 % Reines Weizen Gluten, VWG, Spinnrad Weizenkleber HT
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